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Wie

Die angewandte Methode des Bezeichnens ist abgeleitet aus sprachbasierten jugendkulturellen Formen, aus dem Benutzen von Wortspielen, Zeichen oder Schriftbildern aus Gesten der Aneignung. Im dialogischen Prozess soll eine künstlerische Praxis entstehen die den vorherrschenden Wahrnehmungen, Wünschen und Vorstellungen Rechnung trägt, mit dem Ziel dem komplexen Gebäude und seinen Funktionen Bedeutung(en), und den Schüler*innen (und Lehrer*innen) Zugehörigkeiten zu geben.

Beschreiben

etwas mit Schrift belegen – ein Wort auf etwas oben aufsetzen, beschriften, beschildern.

 

Diese Vorgehensweise findet sich in einer Reihe von jugendkulturellen Formen wieder, zum Beispiel im Tag. In Tags geht es um Konstruktion von Identität. In einer Zeit, in der Handschrift sich zu verlieren scheint, sind Tags ein Gegenentwurf. Sie vermögen es Rhythmus und Klang von Sprache in körperliche Bewegung und Bildhaftigkeit zu übersetzen. Schrift ist hier ein eingeübter Bewegungsablauf, eine individuelle kaligrafische Form, ein sprachbasiertes Zeichen, das sich in seiner individuellen Rhythmik von anderen abgrenzt.

Wo kommen Laut, Bewegung, Form und Bedeutung zusammen? Klingt Tisch nach Fläche und Stuhl nach Sitzgelegenheit? Wo schafft die Schrift es Ideogramm zu werden?

Aneignen und Einschreiben

sind ähnlich wie in der bildenden Kunst ein Wesen der Jugendkultur, nämlich sich eigene Begriffe zu schaffen, zeitimmanent die Gegebenheit der Welt zu charakterisieren, den Fuß in die halbgeöffnete Tür des Erwachsenseins zu stellen und in diese nach eigenen Vorstellungen zu intervenieren.

Interventionen

sind Eingriffe, geben einen Impuls in eine bereits bestehende Gegebenheit. Die Qualität des Eingriffs resultiert aus der Feinfühligkeit für die Situation vor Ort. Sensibilisierung basiert auf Studium, auf Erfahrung, auf Beschreiben, Einüben, Erlernen.

Partizipation

Eine adäquate Methode der gemeinsamen Aneignung ist ein partizipatives Verfahren.

Partizipatio bedeutet für den Auslober und für die Schule Vertrauensvorschuss und Risikobereitschaft – Vertrauen in den Prozess! Partizipation meint Dialog – einen Dialog der Schulgemeinschaft untereinander, mit Künstlern als Gästen, Beförderern oder Motoren eines Prozesses. Der Dialog gewinnt seine Qualität im Vermögen zuzuhören.

 

Partizipation ist jedoch nicht als Mittel gemeint, Kunst mit Hilfe anderer entstehen zu lassen, sondern als Chance prozessual, orts- und vor allem situationsspezifisch arbeiten zu können. Die Teilhabe ist gegenseitig.

artist in residence

Eine als artist in residence verstandene Partizipation bietet die Möglichkeit aus der Erfahrung des eigenen und gemeinsamen Handelns Schlüsse zu ziehen, die in den Prozess des Werdens einfließen können. Hier ist Partizipation eine Kurskorrektur durch die Realität.

Das Unvorhergesehene ist die Stärke des Plans, eine unerwartete gegenseitige Beeinflussung ist die Praxis!

Ergebnis

Intendiert ist kein endgültiges, solitäres Ergebnis, sondern vielmehr eine Reihe von sehr spezifischen Kunstwerken, die die oben beschriebenen Motive in ortsspezifischen Eingriffen transportieren.

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